Test des CMS TYPOlight 2.5.5

Aufgrund der Länge des Artikels habe ich ihn in zwei Teile geteilt. Den ersten Teil findet ihr auf der vorherigen Seite.

Weitere Inhaltsbereiche

Kurz mal reingeklickt: News. Nichts spannendes, wie Artikel nur eben für News. Formulargenerator. Nett gemacht, man kann sich ein Formular zusammenklicken. Wo die Daten des Formulars landen, wird auf den ersten Blick nicht klar. Ah, man muss das Formular selbst bearbeiten, ganz oben. Hier kann man auswählen, ob die Daten in der DB gespeichert werden sollen (Tabelle anzugeben), per E-Mail verschickt werden sollen oder an ein Script übergeben werden sollen (Seite aus dem CMS auswählen, welche dann die Weiterverarbeitung übernimmt). Das ist also nur die Hälfte des Formulars (das Formular selber, aber nicht die Verarbeitung oder die danach angezeigte Seite). Immerhin, es kann einem sicher die eine oder andere Arbeit erleichtern.

Newsletter. Hier kann man einen Newsletter anlegen, der Arbeitsschritt besteht allerdings nur daraus, einen Titel einzugeben. Es wird nicht deutlich, was hier ansonsten zu tun wäre oder was man mit dieser Funktion noch machen kann. Will man mit dem System also wirklich arbeiten, kommt man um das Lesen der Doku und den ein oder anderen freien Nachmittag nicht herum. Ok, das war ja klar. 😉

Layout

Layout-ModuleSo, klicke ich mich mal etwas durch die Layout-Seiten. Unter Layout > Module gibt es verschiedene Layout-Bausteine bzw. -Ansichten zur Auswahl. Einiges sind kleine Seitenbausteine wie die Breadcrumb-Navigation, anderes quasi Seitentypen, welche das Aussehen des Inhaltsbereiches regeln. Hier kann man z.B. das Headerimage ändern. Bei allen Elementen kann man übrigens, wie auch schon an anderen Stellen, Stylesheet-IDs und -Klassen eingeben. Man muss also nicht die angebotene Möglichkeit, Abstände im System anzugeben, nutzen.

Jedes Layout-Modul ist einem Modultypen zugeordnet. Zu jedem Inhaltstyp gibt es hier verschiedene Module, z.B. zum Typ „Event“ die Ansichten „Kalender“ (für den Inhaltsbereich), „Mini-Kalender“ (für die Sidebar), „Eventleiste“ und „nächste Events“ (beides Inhaltsbereich). Das sieht toll aus, das lässt mich hoffen, dass ich hier z.B. zum Inhaltstyp „Unsterblicher“ die Layout-Module „Profil“, „Begegnungen“, „Quickenings“, „Timeline“ und „Bildergalerie“ auswählen könnte.

Der genaue Zusammenhang von Layout-Modul, Layout-Vorlage etc. ist mir noch nicht ganz klar. Aber das sollte sich mit etwas Doku-Lesen erschließen lassen.

Unter dem Punkt „Stylesheets“ kann man verschiedene Stylesheets verwalten. Die Stylesheets kann man tatsächlich über die Oberfläche bearbeiten, und zwar pro Anweisung in einem einzelnen Editor. Das erscheint mir unheimlich kompliziert und eher dafür gedacht, dass Laien einzelne Anweisungen ändern können. Nie und nimmer kann man damit tatsächlich ein Layout erstellen, soll man aber hoffentlich auch nicht. Die Files muss man ja fertig importieren können. Obwohl ich mir ehrlich gesagt nicht sicher bin, wo die im System eigentlich liegen. Mich beschleicht der böse Verdacht, dass Bilder zwar im Dateisystem liegen, Stylesheets aber in die DB importiert werden und dann im Dateisystem nicht mehr bearbeitbar sind. … Ok, schließlich mit der Windows-Suche doch noch gefunden: Die Stylesheets liegen ganz unzeremoniell im obersten Verzeichnis!? Wundert mich etwas, sollten die nicht mit dem Rest des Layouts in einem Template-Ordner liegen? Aber gut, zumindest kann man darüber das Design der Seite problemlos direkt beeinflussen.

Unter „Seitenlayouts“ kann man die einzelnen Layout-Module zu Seitentypen zusammenstellen. Da gibt es z.B. die Default-Ansicht (Artikelansicht), die Eventliste und das Newsarchiv. Ok super, das wäre für meinen Zweck ja auch wunderbar einzusetzen. Die Highlander-Seite kann man ganz gut auf verschiedene Seitentypen runterbrechen.

Seitenlayout bearbeitenBearbeitet man so ein Seitenlayout, kann man alles mögliche einstellen. Einzubindende Stylesheets, den HTML-Typ (Strict oder Transitional), Anzeige von Kopf- und Fußzeile. Insbesondere natürlich aber die Module, aus denen die Seite bestehen soll. Mich irritiert dabei etwas, dass man alle möglichen Einstellungen machen kann (oder muss?), die für meinen Geschmack global im Stylesheet der Seite geregelt sein sollten. Ob die Seite eine feste Breite hat oder nicht und welche das sein könnte zum Beispiel. Aber gut, vermutlich kann man diese Einstellungen hier einfach ignorieren und es gleich im Stylesheet notieren. So scheint die Demoseite auch umgesetzt zu sein, denn meine entsprechenden Änderungen haben keine Auswirkungen auf das Layout.

Genau genommen bekomme ich hier gar keine Auswirkungen provoziert, auch das Umstellen der Sidebar von links auf rechts klappt z.B. nicht. Hm, merkwürdig.

Seitenstruktur

Ebenfalls unter „Layout“ ist der Unterpunkt „Seitenstruktur“ zu finden, was meiner Meinung nach rein gar nichts mit Layout zu tun hat. Die Seitenstruktur wird in der schon vertrauten Baumstruktur dargestellt. Hier kann man einzelne Seiten bearbeiten, verschieben etc. Das Verschieben ist etwas unhandlich gelöst auf den ersten Blick.

Beim Bearbeiten kann der Name einer Seite und sein Alias festgelegt werden. Man kann einen Seitentyp festlegen (normal, Weiterleitung extern, Weiterleitung intern, 404 etc.), eine Sprache eingeben, den Seitentitel für den title-Tag angeben, eine Meta-Beschreibung eingeben, den Zugriff auf die Seite für einzelne Nutzergruppen einschränken, ein Layout zuweisen und noch einiges weitere. Ganz unten kann man eine Seite als „veröffentlicht“ markieren und einen Veröffentlichungszeitraum eingeben.

Frontend, der zweite Blick

Noch mal schnell ein Blick ins Frontend, in den generierten Quelltext. Die Tags sind nicht eingerückt, aber sonst ist der Quelltext soweit lesbar. Nicht so schön: Das Menü, welches auf der Seite links vom Inhalt steht, steht im Quelltext tatsächlich davor. Das ist andersherum besser, was auch CSS-mäßig gar kein Problem wäre. Das müsste man ausknobeln, ob man das TYPOlight beigebracht bekommt.

Wenn man die Stylesheets mal ausschaltet, sieht man, dass der generierte Quelltext soweit semantische Tags benutzt (Überschriften, Absätze, Listen etc.), so dass man die Seite auch ohne die Stylesheets lesen kann.

In den URLs wird die Endung “.html“ benutzt, aber das kann man vielleicht auch variieren.

System

Ok, ganz schnell noch ein Blick in die Rubrik „System“. Die Einstellungen hatten wir ja schon. Ansonsten gibt es hier noch die Dateiverwaltung. Die hatten wir als Popup auch schon. Dann das Systemlog. Sehr detailliert. Im Zweifelsfall ggf. nützlich, vor allem wenn mehrere Benutzer im CMS arbeiten. Ich will aber mal stark hoffen, dass das Logfile / die Logtabelle nicht ins Unendliche wächst sondern in der Größe beschränkt ist.

Systemwartung. Hier kann man den Cache leeren (Ah, es ist ein Cache eingebaut. Schön.), den Suchindex neu bauen und vor allem kann man hier TYPOlight aus dem System heraus aktualisieren. Wer z.B. WordPress und den dortigen manuellen Update-Prozess kennt, wird das auf jeden Fall zu schätzen wissen. Wie gut es funktioniert ist eine andere Frage. Aber das manuelle Aktualisieren von WordPress geht theoretisch auch ganz leicht und hat in der Praxis Stolpersteine ohne Ende. Auf Anhieb fällt mir nur ein, dass die CMS-Dateien dann für den PHP-Prozess natürlich beschreib- und löschbar sein müssen, wenn das gehen soll. Ob das in jedem Fall eine gute Idee ist, da bin ich mir nicht sicher.

Mit dem Modul-Creator kann man ein neues Modul anlegen. Dies ist wohl noch kein Rundum-Sorglos-Werkzeug, vielmehr legt es einem nach einigen Eingaben alle Dateien an, die man für ein eigenes Modul braucht. Weiter bearbeiten muss man diese dann aber selber und z.B. für die DB-Tabellen die entsprechenden Spalten eintragen etc. Das sieht aber trotzdem gut aus, das System kann also durch spezielle Module erweitert werden.

Mit dem „Fehlende Labels“-Tool schließlich kann man alle Module überprüfen, ob sie Labels für eine gewählte Sprache definiert haben. So ist z.B. beim Hinzufügen einer neuen Sprache zum System gewährleistet, dass alle Frontend-Module diese auch unterstützen.

Fazit

Die Installation und der kurze Test des Systems haben etwa drei Stunden gedauert. Nebenbei habe ich aber auch diesen kleinen Roman verfasst. Mein erster Eindruck des Systems ist sehr positiv. Bei den Oberflächen des CMS wurde offensichtlich viel Wert auf leichte Bedienbarkeit und Verständlichkeit gelegt. Vom Schwierigkeitsgrad her würde ich das CMS im mittleren Segment anordnen. Es ist natürlich keinesfalls mit einem Tool wie WordPress zu vergleichen, welches nach der Installation sofort jeder Laie benutzen kann. Aber ich denke, man kann mit TYPOlight eine Seite umsetzen, ohne Monate in das Lesen von Dokus zu investieren.

Wie gut das CMS dann wirklich ist, wird am Ende auch von anderen Faktoren abhängen: Wie gut ist die Doku? Wie aktiv ist die Community? Bekommt man Antworten auf Fragen, die sich vielleicht ergeben? Wie aufwändig ist das Anlegen eigener Module und das Erstellen einer neuen Seite damit? Wie flexibel ist das Handling der Inhalte? Können diese einfach auf vielen Seiten wiederverwendet werden? All das lässt sich nach diesem kurzen Test noch schlecht sagen. Aber ich bin durchaus geneigt, es demnächst herauszufinden. 😉

Sehr negativ fällt im übrigen die Flut an Deppenleerzeichen auf. Das stört den ansonsten sehr professionellen Eindruck des Systems auf jeden Fall.

Update Feb 2012: Schon 2010 wurde TYPOlight zu Contao umbenannt. Ich gehe jetzt aber nicht durch den ganzen Artikel und ändere das überall. Der Test des Systems ist sowieso relativ alt und sicher nicht mehr repräsentativ für den aktuellen Stand des CMS.

3 Gedanken zu „Test des CMS TYPOlight 2.5.5

  1. Sehr ausführlich, sehr präzise und informativ. Hat auf jeden Fall dazu beigetragen, mich für dieses wirklich empfehlenswerte CMS zu entscheiden. Vielen Dank.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Bitte beachte die Kommentarregeln: 1) Kein Spam, und bitte höflich bleiben. 2) Ins Namensfeld gehört ein Name. Gerne ein Pseudonym, aber bitte keine Keywords. 3) Keine kommerziellen Links, außer es hat Bezug zum Beitrag. mehr Details...

So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)